Blutegeltherapie
Der Blutegel ist ein Therapeut der Urzeit und gehört zu den Ringelwürmern (Annelida), deren nächster Verwandter der Regenwurm ist. Mit ihren 5 Augenpaaren blicken sie auf mehr als 650 Mio. Jahre Evolutionsgeschichte zurück.
Es gibt weltweit 600 blutsaugende Egelarten. 15 davon werden medizinisch eingesetzt.
Der Hirudo verbana und Hirudo medicinalis sind für Heilzwecke die in Europa am häufigsten verwendeten Unterarten.
Der Blutegel ist ein Zwitter und kann bis zu 30 Jahre alt werden. Er hat sowohl am Kopf als auch am Schwanzende einen Saugnapf. Nur mit dem Kopfende kann er Blutsaugen, denn dort befinden sich die Kiefernwerkzeuge ( drei halblinsenförmige Kiefernleisten, die jeweils mit 80 Kalkzähnchen besetzt sind, sägen konzentrisch angeordnete Schlitze in die Haut.) und deren separate Speichelzellen mit diversen Wirkstoffen die unter anderem gerinnungshemmend, gefäßerweiternde so wie entzündungshemmende Substanzen enthalten. Die Speicheldrüsen sind nachweislich keimfrei
Die Blutegeltherapie ist eine Geduldssache. Es kann den Egeln keine Laune, Lust oder Hunger zugesprochen werden, aber z.B, Wetterbedingungen (Wind, Regen) Umgebungstemperatur, Lichtverhältnisse und Gerüche können dazu führen, dass ein Egel nicht anbeißt.
Der Blutegelmahlzeit dauert ungefähr 15 bis 60 Minuten manchmal sogar bis zu 2 Std. ( Pro Egelbiss werden bis zu 50ml Blut gesaugt und die gleiche Menge kann nochmal ablaufen) Der Egel sollte unbedingt von alleine abfallen.
Durch die herabgesetzte Blutgerinnung blutet die Bissstelle nach. Das kann bis zu 36 Stunden der Fall sein. Deshalb sollte eine gewisse Beaufsichtigung des Pferdes gewährleistet sein. (Das heisst aber nicht, das man jetzt solange bei dem Pferd bleiben muss) Wird bei der Behandlung detailliert erklärt.
Indikationen zur Blutegeltherapie:
Arthrose, Spat, Podotrochlose (Hufrollenentzündung), Hufrehe, Sehnenentzündungen, Diskopathie, Ataxien, Abszesse, Ekzeme, Gallen ect.
Kontraindikationen:
Blutgerinnungsstörungen, Histaminallergie, schlechter Allgemeinzustand, Herzinsuffizienz